Klingender Mai – nach dem Konzert wurde weitergesummt

Unter dem Motto „Singender, klingender Mai“, versammelten sich rund 80 Besucher und Freunde der „handgemachten“ Chormusik zu der rund 90-minütigen Veranstaltung in der Musikschule Am Herrngarten.
Auf der Bühne allesamt Schülerinnen und Schüler der Musikalischen Leiterin Enikö Szendrey, die gemeinsam 26 sorgfältig ausgewählte Stücke aus Klassik, Pop, Jazz, Comedy und mehr als Chor mit 23 Stimmen oder auch als Solomusiker präsentierten. Begleitet wurden sie dabei meist von Ulrike Drommeshauser oder Szendrey selbst am Flügel.
Auch Niklas Lederer, ebenfalls Schüler von Szendrey, spielte gekonnt einige Stücke solo am Flügel, sowie gemeinsam mit seiner Mutter Kornelia Lederer, die den Gesangspart bei Franz Schuberts „An die Musik“ und „Die schöne Müllerin“ übernahm.
Besonderen Applaus erhielt der jüngste Akteur am Klavier, Paul Heinzmann (12), der die berühmten Stücke „The Pink Panther“ und Yann Tiersens „Comptine d’un autre été“, bekannt aus dem Film „Die Fabelhafte Welt der Amélie“ gefühlvoll und gekonnt spielte.
„Ich bin mit dem Konzert sehr zufrieden. Einige Schüler haben nach nur wenigen Gesangsstunden, in einem Fall sogar erstmalig, vor Publikum gestanden und einen beachtlichen Auftritt hingelegt!“, äußerte sich Enikö Szendrey zufrieden. Besonders gefreut habe sie sich auch darüber, dass das Publikum „I’d like the Flowers“, das zum Schluss gemeinsam mit Chor und Publikum gesungen wurde, so begeistert mitgesungen hat. Selbst nach der Veranstaltung wurde noch gesummt, ist ihr aufgefallen.
Szendrey agiert überregional als Musikerin und Chorleiterin, hat ihre Wurzeln aber im Eppsteiner Raum behalten. So leitete die mehrfach Diplomierte Künstlerin 15 Jahre lang den Sängerbund Vockenhausen, unterrichtete in der Comenius-Schule, ist in der Eppsteiner Musikschule aktiv und feiert dort auch am 10. November ihr 25. Jubiläum als Chorleiterin.
„Es ist ein schönes Gefühl, eine musikalische Idee erfolgreich mit einer Gruppe Gleichgesinnter verwirklichen zu können“, erklärt sie die Motivation in diesen 25 Jahren, beschreibt gelungene Konzerte als eine Art „schöne Sucht“, erklärt jedoch auch, dass die Aufgabe der Chorleiterin mit viel Verantwortung und komplexen Überlegungen verbunden sei. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren von vielen Chören getrennt, die Gründe dafür waren meist dieselben: Unterschiedliche Erwartungen der Chormitglieder, unklare Rollenverteilungen im Vorstand sowie ,Bedenkenträger’, die das Können des eigenen Chors bezweifeln und somit ein gutes Weiterkommen verhindern.“
Dennoch macht Szendrey klar „Ich bin Berufsmusikerin – das ist mein Leben!“ Das nahmen auch viele Zuhörer angesichts der Freude, Energie und Motivation der Chorleiterin beim Konzert wahr. js

Jonas Schönian für Eppsteiner Zeitung 22.05.2019

 

So fröhlich klingt der Frühling

Kultur – Chor und Musikschule beeindruckt beim Premierenkonzert mit einem facettenreichen Repertoire

Einen bunten musikalischen Blu­menstrauß im Mai schenkten die Gesangschüler und der Chor der Musikschule Eppstein den Gäs­ten ihres ersten großen Konzerts. Leiterin Enikö Szendrey hatte für jeden Geschmack das Passende ausgesucht.

VON ESTHER FUCHS


Eppstein. Der Mai lädt zu guter Laune und beschwingter Leichtigkeit ein. Schwungvoll und mit einem bunten Strauß origineller Lieder bereiten die Gesangschüler und der Chor der Musikschule den Gästen zum Frühlingskonzert „Singender, klingender Mai" Freude. Enikö Szendrey hat gemeinsam mit ihren Schülern ein Potpourri von Klassik über Jazz bis zum Swing zusammengestellt.

24 Sänger in passendem bunten Outfit zaubern Frühlingsgefühle in den Konzertsaal der Musikschule. Bereits zu Beginn ist die Stimmung gelöst. Man merkt, die Sänger verstehen sich. ,Wir freuen uns auf den Auftritt", sagt Stefanie Berger. Sie singt Sopran und ist gespannt, wie der Auftritt ankommen wird.
Leiterin Szendrey ist das gelungen, wovon andere Chöre nur träumen können. Eine große Nachfrage und der Wunsch, gemeinsam zu singen, waren der Ursprung für die Gründung des noch jungen Chor vor ungefähr zwei Jahren. 30 Sänger treffen sich unter der Leitung von Enikö Szendrey wöchentlich. Nun also das erste große Konzert, das die Sänger mehr oder weniger allein bestreiten. Ein bisschen Unterstützung erhalten sie von fünf Gesangschülern, die ebenso von Lehrerin Szendrey unterrichtet werden.


Mit Gesang aufgewachsen

"Unser Repertoire ist zwar schon recht groß, aber für ein ganzes Konzert ist ein wenig Verstärkung sinnvoll", gibt die Musikexpertin zu. Szendrey ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und weiß genau, was sie macht. Geboren in Budapest als Tochter einer Kammersängerin, ist ihr Musikalität gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Mit sechs Jahren hatte sie ihren ersten Gesangsauftritt im Fernsehen. Zahlreiche Solokonzerte, Rundfunk- und Fernsehauftritte und ein Engagement am Hessischen Staatstheater Wiesbaden folgen. Diplomabschlüsse hat Szendrey in den Fächern Oper, Lied und Sologesang. Die ausgebildete Musiklehrerin weiß, was den Erfolg eines Konzerts ausmacht. Die von ihr zusammengestellte Mischung kommt an. „Oh be joyful" von Nathalie Sleeth lädt schon zu Beginn zum Mitklatschen ein.
Dorothea Nippert „hat schon immer Spaß am Gesang. Das Singen im Chor ist ansteckend", sagt die Sopranistin. Gerne besucht sie die Proben. Das bestätigen auch andere Chormitglieder. Sie verstünden nicht, warum andere Chöre mit Mitgliederschwund kämpften, wundern sich Manfred Helbig, Lutz Kotthaus und Alexander Wasserstraß.

Drei Tenöre

Die drei Tenöre lachen und ihre sonoren Stimmen machen Appetit auf mehr. Am Klavier begleiten Klavierpädagogin Ulrike Drommeshauser und Enikö Szendrey die Sänger im Wechsel. Neben bekannten Evergreens wie „mein kleiner grüner Kaktus" von den Comedian Harmonists oder „Hit the road Jack" von Percy Mayfield, kommen auch Klassikliebhaber auf ihre Kosten. Blanka Schüllermann singt eine Arie aus Mozarts „Hochzeit des Figaro." Die 16-Jährige genießt die Gesangsstunde bei Enikö Szendrey. „Das Singen bei ihr macht glücklich", sagt Blanka.
Jonathan Trescher lockert dasProgramm mit einer Partie aus Mozarts „Zauberflöte" auf. „Ich komme gerne hierher. Meine Lehrerin ist immer so gut gelaunt", sagt er. Der Spaß am Gesang steckt an. Die Besucher bedanken sich mit großem Applaus. Zum Abschluss darf dann auch jeder mitsingen. Mit „I'd like the flowers" stimmen Sänger, Chor und Gäste gemeinsam ein: „Ich lieb' den Frühling, ich lieb' den Sonnenschein". Ein gelungener Nachmittag endet in netter Runde und mit guter Laune.

Ester Fuchs für Main-Taunus Kreisblatt 23.5.2019